Zuhören lernen und präsenter sein mit einem kleinen Experiment

Zuhören lernen steinige Landschaft

Seinem Gegenüber aktiv und mit allen Sinnen zuzuhören, ist manchmal gar nicht so einfach. Ein Experiment kann dir helfen, präsenter zu sein. Denn: Zuhören kann man lernen.

Kennst du das auch? Du erzählst von deinem Tag oder einem Erlebnis und dein Gegenüber ist nicht wirklich präsent. Seine Augen schweifen immer wieder umher und vielleicht schaut er zwischendurch auch auf sein Handy. Und statt ein Gespräch mit dir zu zu führen oder etwas zu deinen Erzählungen zu sagen, nutzt er die Chance um von sich selbst zu erzählen. „Achtsamkeit: Die beste Investition deines Lebens„.

Aktiv zuhören lernen

Häufig reagieren wir dann mit Ärger oder sind genervt. Doch was steckt wirklich hinter diesen Gefühlen? Kann es sein, dass du dich in solchen Momenten vom anderen nicht wirklich gesehen fühlst? Dass dir der Raum für dich und deine Themen fehlt? Oder das ehrliche Interesse? Mir geht es in solchen Momenten manchmal so. Ich muss nicht im Mittelpunkt stehen, doch ich wünsche mir von meinem Gegenüber Präsenz. Denn genau das bringe ich demjenigen auch entgegen. Und für mich hat das eine Menge mit gegenseitiger Wertschätzung, Respekt und ehrlichem Interesse zu tun. Also, Hand aufs Herz:

Wie präsent und aufmerksam bist du, wenn du dich mit jemandem unterhältst?

Halte mal kurz inne und denke an dein letztes Gespräch zurück. Hast du wirklich aufrichtig und präsent zugehört, deinem Gegenüber dabei in die Augen geschaut und seine Mimik wahrgenommen? Hast du die Energie gespürt und ehrliches Mitgefühl und Interesse entgegen gebracht? Falls nicht: nobody is perfect. Verurteile dich nicht dafür. Sei dankbar für diese Erkenntnis und lerne daraus und verurteile dich nicht dafür.

Ein Experiment

Und um dir darüber bewusst zu werden, wie du selbst in Gesprächen agierst, habe ich eine kleine Coaching-Übung für dich, die ich auch selbst immer mal wieder in Abständen mache. Es ist ein klitzekleiner Gedankenshift, der aber unheimlich effektiv ist:


// Erzähle die nächsten sieben Tage lang nicht von dir //

Höre stattdessen aufmerksam zu. Ganz egal, ob es sich dabei um Kollegen, deine Liebsten, Fremde, oder Nachbarn handelt. Öffne dein Herz und sei zu hundertprozent Präsent. Schaue deinem Gegenüber in die Augen. Fasse das was er gesagt hat zusammen. Zeige Emotionen und sei mitfühlend. Kurzum: Bringe ehrliches Interesse entgegen.

Sollte dir das schwerfallen oder dich verunsichern, weil du nicht so recht weißt, was du sagen sollst: stelle einfach Fragen. Sei neugierig und frage dein Gegenüber wie er sich gerade fühlt – mit dem was er dir erzählt. Oder was das mit ihm macht. Das klingt einfach, du wirst aber sehr schnell merken, dass unser Reflex häufig der ist von uns selbst zu erzählen, wenn wir ähnliches erlebt haben. Denn häufig bewerten wir das Gehörte umgehend und automatisch und gleichen es mit unseren eigenen Erfahrungen ab.

Die Übung: Nehme dich diese Woche selbst komplett zurück und überlasse anderen die Bühne.

Spüre dabei auch in dich hinein. Was macht das mit dir? Wie fühlst du dich während des Gesprächs als reiner Zuhörer? Welche Emotionen werden angetriggert? Wo sitzen sie im Körper?

Vorbild sein

Es gibt viele Wege achtsamer mit sich selbst und anderen umzugehen – das aktive Zuhören ist einer davon. Ich mag diese Übung. Denn mir hat sie dabei geholfen, mich selbst nicht so wichtig zu nehmen und mit gutem Beispiel voran zu gehen. Denn ich möchte niemanden verändern. Ich fange lieber bei mir selbst an.

Du siehst: Zuhören kann man lernen – es liegt in deiner Hand. Denn du hast in jedem Moment die Macht der Wahl. Und kannst dich ganz bewusst dafür entscheiden, präsent zu sein.

Lässt du dich auf dieses kleine Experiment ein? Dann beobachte dich und deine Interaktion mit anderen Menschen in dieser Woche. Ein Hilfsmittel zum Schluss: Schreibe dir eine kleine Zuhören-Erinnerung auf einen Post-it und klebe ihn dir sichtbar hin. Dieser Zettel erinnert dich daran, achtsam mit dir und anderen Menschen zu sein und dich zu fokussieren. „Neue Wege gehen: 5 Tools für besseres Miteinander„.

Lebe das vor, was du dir von anderen wünschst.

 

Jetzt bist du dran: Fällt dir das Zuhören leicht oder schwer? Erzähle mir gerne davon in den Kommentaren.

Foto: Rucksack Magazin

 

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