Wer das Alleinsein liebt, für den ist der Besuch eines Festivals eine Reise an die ganz persönlichen Grenzen. Es kann aber auch den Horizont erweitern – wenn man eine wichtige Regel beachtet.
Drei Tage „A Summers Tale“-Festival sind vorbei: Ein wunderschöner Platz inmitten der Natur, Sonne, Freunde, gutes Essen, schöne Musik und Tanzen unter freiem Himmel. Ich sollte dazu sagen, dass ich überhaupt kein Festivalgänger bin. Gruppencamping und Menschenansammlungen mag ich nicht besonders. Da jedoch das ganze Festival unglaublich liebevoll inszeniert ist und unter dem Motto „Nachhaltigkeit“ steht, habe ich mich ganz bewusst dazu entschieden, mich auf dieses Abenteuer einzulassen. Außerdem habe ich mittlerweile viele Werkzeuge, um auch im größten Trubel meine innere Mitte zu finden.
Das i vom Ich steckt auch im Wir
Kennst du das? Kaum sind viele Menschen um dich herum, vergisst du dich selbst und bist mehr bei den Anderen. Und gerade auf einem Festival oder in einer anderen Situation wo viele Menschen sind, ist es umso wichtiger zu wissen, was du eigentlich gerade brauchst. Und das ist keinesfalls egoistisch: Denn nur, wenn du deine eigenen Energiespeicher auch immer wieder auffüllst, kannst du diese positive Energie auch an andere abgeben. Hätte ich auf diesem Festival nicht immer wieder auf mich selbst gehört, hätte ich es nicht so gutgelaunt überstehen können. Mein Learning: Achte auf Dich! Nur wenn das Ich intakt ist, funktioniert das Wir.
Ein Nein zu Anderen ist ein Ja zu dir
Um zu spüren, was du gerade brauchst, ist es wichtig, dich immer mal wieder für kurze Momente auszuklinken und in dich hineinzuspüren: Bist du gerade müde, unterzuckert oder von all den Sinneseindrücken überfordert? Nehme dir die Zeit die du brauchst, um wieder bei dir anzukommen. Du musst nicht alle Acts mitmachen – nur, weil alle sie toll finden oder noch Power übrig haben. Bist du mit deinem Gefühl verbunden und weißt was du gerade brauchst, kannst du das auch vor deinen Freunden artikulieren – ohne dass es komisch rüberkommt oder du dich blöd fühlst. So habe ich mich zum Beispiel in den letzten drei Tagen immer wieder alleine zurückgezogen und Zeit nur mit mir selbst verbracht. Ich bin dann kurz spazieren gegangen oder habe Konzerte sausen lassen, weil mir eher nach Ruhe zumute war. Wichtig ist: Warte nicht, bis du genervt bist, sondern teile schon vorher deine Bedürfnisse mit. Du wirst feststellen, dass die anderen auch dankbar dafür sind und dich dann unterstützen können.
3 Highlights vom Festival für mehr Wir
Hier kommen nun also meine drei Highlights für dich:
/ 01 Zero-Waste-Workshop
Hier ging es um das Thema Müllvermeidung im Alltag. Auch wenn ich schon sehr lange bewusst und minimalistisch lebe, kann ich in puncto Müllvermeidung noch einiges dazu lernen. Mein Ziel: Ich möchte pro Monat nur ein kleines Schraubglas Haushaltsmüll produzieren. Denn ich kann nur bei mir selbst anfangen, um das Wir zu verändern.
(Workshop von Alternulltiv)
/ 02 Konzert von Feist
Eine bezaubernde Frau mit einer wunderschönen Stimme, die direkt ins Herz geht. Sie stand ab und zu ganz alleine auf der riesigen Bühne, war jedoch komplett bei sich selbst und hat dadurch ein unglaubliches Wir-Gefühl ausgelöst. Gänsehaut inklusive.
(Feist – 1234)
/ 03 Natur drumherum
Auch die Natur ist kein Einzelkämpfer, sondern braucht seine Mitstreiter, um gut zu funktionieren. Jeder Baum ist stark für sich selbst, aber erst mit anderen Bäumen zusammen, wird es zum Wald und so zum starken Schutz für Tiere und Pflanzen.
Es ist also wichtig, dass du dich selbst in einem gesunden Maß an erste Stelle stellst – um so die Gemeinschaft zu stärken und besser zu machen: Nur aus einem gesundem Ich wird ein starkes Wir. Also: Feier dich, pflege dich, liebe dich – ob auf einem Festival oder im Alltag. Zum Thema Nachhaltigkeit passt mein Artikel „DIY aus Müll: an die Wand statt in die Tonne„. Und solltest du nicht wissen, warum es sich lohnt alleine zu sein: lies meinen Artikel „Darum solltest du öfter mal Alleine sein„.
Hast du ähnliche Erfahrungen gemacht? Dann wäre es so schön, wenn du dieses Wir-Gefühl teilst.
Foto: Stefanie Adam
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